Zuletzt aktualisiert am 1. Dezember 2023 von Sarah
Radreisen gibt es mittlerweile schon viele Jahre – seit einiger Zeit etabliert sich nun immer mehr das Bikepacking. Was sind die Unterschiede zum normalen Reisen mit dem Rad? Was macht es so besonders? Erfahre dies und noch vieles mehr in diesem Artikel.
Seit einigen Monaten beschäftige ich mich vermehrt mit dem Thema Bikepacking und habe nun auch schon meine ersten Touren hinter mir. Ich möchte dir hier gerne mein Feedback und Hintergrundinformationen geben, damit auch du demnächst deine eigene Bikepacking Tour starten kannst.
Das Wichtigste, was ich dir hierzu schon jetzt auf den Weg geben kann ist in jedem Fall: Trau dich! Pack es an!
Der Name verrät es schon ganz gut: du reist mit dem Rad und hast dein gesamtes Gepäck auf dem Rad befestigt. Nun wirst du vielleicht denken, dass deine Bekannten mit ihren schweren Gepäckträgertaschen auf ihrer Bodensee-Umrundung doch auch bikepacken waren. Oder etwa nicht?
Meiner Meinung nach ist dies vor allem eine Glaubens- und Einstellungssache.
Bikepacking vertritt vor allem den minimalistischen und leichten Lebensstil. Du fährst mit wenig Gepäck, hast alles dabei, was du auf deiner Reise benötigst, oft sogar deine Schlafutensilien, damit du draußen schlafen kannst.
Eine Radreise verbindet man meist mit mehr Komfort und Luxus. Hier fährst du meist auf gemütlichen Trekkingrädern, die mit Gepäckträgertaschen (und weiteren Taschen) ausgestattet sind, damit du alles mitnehmen kannst, was dir beliebt. Die Übernachtung erfolgt meist in Hotels.
Natürlich sind dies zwei Extreme, die für mich persönlich auch fließende Übergänge beinhalten können. Ich möchte dir hier gerne von meiner letzten Bikepacking Tour berichten.
Dort bin ich den Berlin Usedom Radweg gefahren. Mit minimalistischem Gepäck und den für das Bikepacking üblichen Taschen (Rahmentasche und Satteltasche).
Da aber das Wetter für diese Jahreszeit alles beinhalten konnte, entschied ich mich im Vorfeld, vorab Hotelunterkünfte zu buchen.
So konnte ich zum einen meine Schlafausrüstung (Zelt, Isomatte, Schlafsack, Inlet, Kissen) zu Hause lassen, zum anderen wusste ich, wo ich Abends war und konnte mich auf ein richtiges Bett freuen.
Ich würde diesen Ansatz als „Bikepacking light“ bezeichnen, was ich für den Anfang auch jedem empfehlen kann.
Wie planst du deine erste Bikepacking Tour?
Wenn du das erste Mal mit dem Rad reist, empfehle ich dir, erst einmal einen Ausrüstungs-Check zu machen: Welches Equipment besitzt du? Was kannst du für deine Reise nutzen?
Wichtig: Kaufe dir vor deiner ersten Tour nicht das komplette Highend-Bikepacking Equipment. Nutze lieber erst einmal das, was du hast. Du kannst auch deine erste Tour mit einem Rucksack durchführen.
Überlege dir, wie du schlafen möchtest. Traust du dir auf deiner ersten Tour schon zu, in der Natur in Schutzhütten zu schlafen oder fängst du lieber mit festen Unterkünften an?
Du musst bei deiner ersten Tour nicht gleich alle Kriterien einer „richtigen“ Bikepacking Tour erfüllen. Hauptsache, du hast Spaß auf deiner Tour und überforderst dich nicht.
Was ist ein Overnighter?
Im Zuge des immer beliebter werdenden „Micro Adventure“ hat sich auch der Overnighter als ein Aspekt dieser kleinen Abenteuer etabliert.
Einen Overnighter bezeichnet man in der Bikepacking Szene als eine Ausfahrt, bei welcher du nachts in der Natur mit einem Biwacksack in einer Schutzhütte oder mitten in der Natur schläfst und am nächsten Tag wieder nach Hause fährst.
Beachte hierbei bitte, dass Wildcampen in Deutschland überwiegend verboten ist. Eine Ausnahme bildet aber das Biwakieren. Nähere Informationen findest du hier: Wildcampen in Deutschland: Das musst du wissen – Outdoor Blog für Beratung, Know How & Inspiration (globetrotter.de)
Ein Overnighter ist eine tolle Möglichkeit, das Schlafen in der Natur zu üben, ohne den Druck einer langen Tour zu haben. Du kannst wunderbar von deiner Haustür aus starten und wärst im Notfall auch schnell wieder zu Hause.
Bei einem Overnighter zählt explizit nicht die Länge der Strecke zum Hauptaspekt des Abenteuers – vielmehr ist es das Erlebnis, von zu Hause aus in die Natur zu fahren und dort den Abend und die Nacht zu verbringen.
So eignet sich ein Overnighter auch super, um aus dem stressigen und hektischen Alltag der Stadt komplett zu entfliehen, ohne dabei großen Aufwand zu haben.
FAQ
Fazit
Zusammenfassend bezeichnet Bikepacking das Reisen auf dem Rad mit minimalistischem Gepäck. Die Bandbreite wie du persönlich deinen Bikepacking Trip gestaltest ist aber recht groß und meiner Meinung nach nicht statisch festgelegt.
Entscheidend ist, dass du auf deiner Bikepacking Tour Spaß hast und Abenteuer erlebst. Starte jetzt!